Das Hepatitis A-Virus (HAV), das eine Entzündung der Leber verursacht, wird mit dem Stuhl Erkrankter ausgeschieden. Die Infektion erfolgt meist durch verunreinigte Lebensmittel (z. B. Muscheln aus abwasserbelasteten Küstengewässern) oder verunreinigtes Trinkwasser. Auch durch engen Kontakt mit bereits infizierten Personen kann die fäkal-orale Übertragung erfolgen (Schmierinfektion!).

Die Ausscheidung mit dem Stuhl hat vor allem deswegen Bedeutung, weil bereits ein bis zwei Wochen vor Ausbruch der Erkrankung (Gelbsucht) der Stuhl von Infizierten massenhaft Hepatitis A-Viren enthält. Bei Erwachsenen führt die Infektion anfänglich meist zu unspezifischen Beschwerden wie allgemeine Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Kopfweh, Fieber und schließlich Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute (besonders deutlich sichtbar an der Augenbindehaut), hellem Stuhl und dunklem Urin.

Der Krankheitsverlauf ist in der Mehrzahl der Fälle komplikationslos. In einigen Fällen jedoch bestehen Beschwerden über mehrere Monate. Schwere Verläufe sind bei Vorgeschädigten (z. B. Patienten mit chronischer Hepatitis B und C) zu beobachten. Bei Kindern verläuft die Infektion häufig ohne nennenswerte Krankheitszeichen. Nach dem zweiten Weltkrieg waren 80 – 90 % der Kinder und Jugendlichen infiziert.
Aktuell ist die Infektionsrate in der Bundesrepublik Deutschland – im Gegensatz zur Situation in den Entwicklungsländern – mit ca. 5 % niedrig. Da immer mehr Jugendliche und Erwachsene keine Immunität gegen HAV besitzen, können zunehmend Erkrankungen in diesen Altersgruppen beobachtet werden. Die Hepatitis A hat sich zunehmend zu einer Reisekrankheit entwickelt.

Eine Gefährdung ist bereits für Reisen rund ums Mittelmeer und andere beliebte Reiseziele in Asien, Afrika und Lateinamerika gegeben.

Impfung: Inaktiviertes Hepatitis A-Virus, auch in Kombination mit Hepatitis B oder Typhus erhältlich.

Wer soll sich impfen?

  • Personen, die durch ihre berufliche Tätigkeit (z. B. in medizinischen Einrichtungen*, Labors, Kindertagesstätten, Kinderheimen; Kanalisations- und Klärwerksarbeiter u. a.) vermehrt gefährdet sind,
  • Kontaktpersonen zu an Hepatitis A Erkrankten – hier ist eine „Riegelungsimpfung“ möglich,
  • Personen, bei denen ein schwerer Krankheitsverlauf aufgrund einer bestehenden Lebererkrankung zu erwarten ist,
  • Personen, die in Regionen mit höherer Erkrankungshäufigkeit reisen.
  • Homosexuell aktive Männer
  • Personen mit substitutionspflichtiger Hämophilie („Bluterkrankheit“)
  • Personen in psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen für zerebral Geschädigte oder Verhaltensgestörte

*unter Personal ist hier medizinisches und anderes Fach- und Pflegepersonal sowie Küchen- und Reinigungskräfte zu verstehen

Zeitpunkt für die Impfung:

Eine Impfung ist bereits bei Kindern ab einem Jahr möglich. Bei Erstimpfung mit einer Impfung vor Eintritt der Infektionsgefährdung schützt die Impfung sofort. Eine zweite Impfdosis im Abstand von mindestens sechs Monaten sindist für einen langdauernden Impfschutz erforderlich.

Häufige Impfreaktionen:

Sehr gute Verträglichkeit bei allen Altersgruppen.