Jedes Jahr gegen Ende der Hauptreisezeit in Spätsommer und Herbst tritt in Deutschland eine Häufung von Erkrankungen an Hepatitis A auf. Nur eine Impfung kann vor Hepatitis A schützen.

Insgesamt meldete das RKI (Robert-Koch-Institut) für 2009 929 Fälle (2008: 1073). Dabei wird die Infektion in etwa der Hälfte der Fälle aus dem Ausland eingeschleppt, gefolgt von einer Welle von dann hier erworbenen Infektionen, die sich bis ins Frühjahr hinein fortsetzen. Ursprungsländer sind vor allem die beliebten Urlaubsländer rund ums Mittelmeer wie Türkei, Italien, Spanien und Nordafrika (Tunesien, Ägypten, Algerien), aber auch Osteuropa sowie Mexiko, Südamerika, Süd- und Südostasien.

Hepatitis A wird meist über kontaminierte Nahrung oder Trinkwasser übertragen, aber auch über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch. Vor allem der in südlichen Ländern so beliebte Verzehr von Muscheln und Schalentieren ist hochriskant. Studien aus Mittelmeerländern zeigten, dass diese Meeresfrüchte bis zu 40% mit Hepatitis A-Viren durchseucht waren. In Ägypten infizierten sich 2005 271 deutsche Urlauber in einem Hotel mit kontaminiertem Orangensaft.
Die Erkrankung verläuft bei Kindern meist ohne Symptome oder mild. Bedroht durch eine schwere Erkrankung sind ältere Menschen und solche mit vorgeschädigter Leber. Bei gesunden Erwachsenen kommt es zu einer Leberentzündung, die mit einer für Virusinfektionen typischen allgemeinen Schwäche und Abgeschlagenheit einhergeht und zu langwierigen Krankheitsverläufen führen kann. Chronische Formen wie bei Hepatitis B und C gibt es glücklicherweise nicht. Eine Therapie ist nicht verfügbar; lediglich die Symptome (Fieber, Gliederschmerzen etc.) können behandelt werden.

Weist die Bevölkerung in Ländern mit schlechter Hygiene bereits bei Kindern eine Durchseuchung von fast 100% auf, verfügen in Deutschland dagegen zwar noch viele ältere Menschen über 60 Jahre über eine Immunität gegen Hepatitis A, die nachwachsende Generation aber ist nur noch in 2-5% geschützt.
Da die Impfung gut verträglich ist und das Virus bereits in den Urlaubsländern „vor der Haustür“ verbreitet ist, wird die Hepatitis A-Impfung für Reisende empfohlen, die sich „östlich der Oder und Südlich der Alpen“ aufhalten.

Die Impfstoffe gegen Hepatitis A sind bereits für Kinder ab 12 Monaten zugelassen. Sie werden in zwei Dosen im Abstand von 6-12 Monaten verabreicht. Da sich der Schutz innerhalb von zehn Tagen aufbaut, die Inkubationszeit der Hepatitis A aber 20-40 Tage beträgt, ist die Impfung auch noch als sogenannte „Last-Minute-Impfung“ am Tag vor der Abreise möglich. Der Impfschutz beträgt bis zu 25 Jahre, vermutlich lebenslang.
Da die Endemiegebiete für Hepatitis A und B sich decken, sollte man auch die Kombinationsimpfungen gegen beide Infektionen erwägen. Dafür sind zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen vor Reisebeginn und eine dritte nach 6 Monaten notwendig.